Talkingeyes & More GmbH

Medizinprodukte und innovative Lösungen

VR-Oculomotor Tester

Das VR-Oculomotor wird von der TE&M GmbH zu einem Medizinprodukt der Risikoklasse IIa entwickelt.

VR-Okulomotor Testsystem

Telemedizinisch & K.I.-unterstützte Detektion von Gehirnerschütterungen am Spielfeldrand

VR Okulomotor Tester

Es gibt 3,8 Mio sportassoziierte Gehirnerschütterungen in den USA pro Jahr. Gehirnerschütterungen sind Folge einer direkten oder indirekten Krafteinwirkung auf den Kopf. Patienten mit Gehirnerschütterung zeigen häufig Symptome wie Kopfschmerzen, Müdigkeit, Irritabilität, Lichtempfindlichkeit, Gedächtnis- und Sprachprobleme. 9 von 10 Patienten mit stumpfen Schädelhirntraumata zeigen zudem Sehstörungen, speziell Störungen der Okulomotorik und Fusion [1,2]. Es wurde gezeigt, dass der Grad der gestörten Kontrolle über Augenbewegungen mit dem Grad der Gehirnerschütterung korreliert. Viele der verfügbaren Screening-Methoden für Gehirnerschütterungen sind entweder aufwendig oder überprüfen die Okulomotorik nur unzureichend. Das Deutsche Ärzteblatt berichtet 2016: „…Das leichte Schädel-Hirn-Trauma (SHT) ist eine häufige Ursache für einen Kranken­haus­auf­enthalt und kann in manchen Fällen sogar zum Tod führen. Die Häufigkeit des leichten SHT und insbesondere einer Gehirnerschütterung wird immer noch zu häufig als eine zu leichte Verletzung eingeschätzt und in ihren Konsequenzen unterschätzt (13). Derzeit muss davon ausgegangen werden, dass etwa 40–50 Prozent der Gehirnerschütterungen übersehen werden (2, 511)……Kommt es zu einer zweiten oder weiteren Gehirnerschütterung, steigt das Risiko für einen noch protrahierteren Verlauf beziehungsweise für Komplikationen bis zur (teilweise malignen) Hirnschwellung (Second Impact Syndrome) (36, 37). Diese seltenen Fälle sind mit einer Letalität von bis zu 50 Prozent und einer Morbidität bis zu 100 Prozent assoziiert…“

Talkingeyes & More GmbH in Kooperation mit der Technischen Fakultät der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg (Department of Computer Science, Machine Learning and Data Analytics Lab (MaD Lab), FAU) entwickelte ein VR-System, das folgende Eigenschaften aufweist:

  • Bestimmung der Fusionsfähigkeit in 9 Blickrichtungen (=konjugierte Augenbewegungen)
  • Messung der Reaktionszeit in ms bei Erkennung des visuellen 3D-Stimulus

Die Methode ist von der Talkingeyes & More GmbH patentiert: Erteiltes Patent Nummer 16185273.6: Verfahren zur Erfassung der zerebralen Kognitionszeit sowie Vorrichtung zur Erfassung der zerebralen Kognitionszeit.

Erste klinische Ergebnisse bei Patienten mit Hirnerschütterung wurden bereits publiziert:

Detection of Mild Traumatic Brain Injury with a Virtual Reality System. Kara D, Ring M, Mehringer W, Michelson G. Journal of Medical and Biological Engineering 2020

Dabei konnte gezeigt werden, dass die Reaktionszeit von Patienten mit mildem oder moderatem Schädel-Hirntrauma (SHT) signifikant länger (p ≤ 0.001) ist als die der Kontrollgruppe. Die Reaktionszeit von Patienten mit moderatem SHT war signifikant länger (p ≤ 0.001), als die der Patienten mit mildem TBI.

Im Laufe der Zeit verbesserte sich die Okulomorik hinsichtlich Fusionsfähigkeit und Reaktionszeit. Eine Woche nach dem stumpfen SHT waren die Reaktionszeiten signifikant besser als direkt bei stationärer Aufnahme. Zwei Monate später kam es zu einer weiteren signifikanten Besserung der Reaktionszeiten. Vor allem in den Blickrichtungen nach links und rechts war das Verschmelzen der Bilder des RA und LA (Fusion) nicht möglich bei stationärer Aufnahme. Bei beiden Gruppen kam es nach 2 Monaten zu einer Normalisierung der Fusion der Bilder vom RA und LA und damit zu einem Stereosehen bei Seitblick.